Martin Graf

Aufgewachsen im Thurgau lebe ich seit langem in der Stadt Zürich. Sie verschaffte mir damals meinen ersehnten Freiraum, um meine sexuelle Identität als gleichgeschlechtlich Liebenden frei leben zu können. 

Nach der Lehre zum Koch fand ich durch den Zivildienst den Weg in die Soziale Arbeit. Seit meinem Studium an der Fachhochschule Zürich bin ich nun als Schulsozialarbeiter am wirken. Seit 12 Jahren beschäftige ich mich mit Beratung, Begleitung und Vermittlung, setze mich mit dem Kinderschutz auseinander und sehe den Lösungsorientierten Ansatz als mein Fundament. 

Ich bin Vater von 3 Kindern, die ich gemeinsam mit einem lesbischen Paar ins Leben begleite. Sie verbringen einen Teil ihres Alltags mit mir. Ihre Direktheit und Unmittelbarkeit ist mir ein guter Spiegel. Immer wieder fühle ich mich stark herausgefordert mit diesen Irritationen und Infragestellungen liebevoll und achtsam umzugehen. Auch stellt eine gleichgestellte 3er Elternschaft mir in der Kommunikation, der Findung von gemeinsamen Haltungen und Erarbeitung von neu zu definierenden Rollenbildern ein ungemein kreatives Forschungsfeld dar. 

Die Stärkung der persönlichen Identität fernab von Rollenbildern, der Wunsch ganz mich selber sein zu dürfen, begleitet mich schon sehr lange. Wie kann ich sein und werden wer ich bin? Wie kann ich gut aufgeräumt in und mit mir den Weg frei machen für meine Kinder und die mir im Arbeitsfeld anvertrauten Jugendlichen? So haben ich mich immer wieder mit der Budenarbeit Arbeit auseinander gesetzt. Ich entdecke durch den Schamanismus neue unterstützende Formen einerseits auf der ganz persönlichen Ebene für mich und andererseits für mein Wirken. Und durch den Lehrgang Männerarbeit beim Schweizerischen Institut für Männer und Geschlechterfragen konnte ich mir die fachlichen Grundlagen für die geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen, Männern und Vätern aneignen. 

Um Lebendigkeit und ein gutes Stück Chaos aktiv zu leben, tanze ich gerne…